Geschichte

Zeittafel

1871 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Markt Indersdorf
1884 Anschaffung einer Lang- und Druckspritze
1889 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Kloster Indersdorf
1904 Neubau eines Feuerwehrhauses unterhalb des Marktplatzes
1939 – 1945 Einberufung fast aller Aktiven zur Wehrmacht
Aufstellung einer Pflichtfeuerwehr
Bombenangriff auf Indersdorf
Löscheinsätze auch in München
1945 Wiederaufstellung einer Löschmannschaft
erstes motorisiertes Fahrzeug
1960 Beschaffung eines TLF 16/24 (Magirus) durch den Landkreis
1965 Freiwillige Auflösung der FFW Kloster Indersdorf, Übernahme der Mitglieder in die FFW Markt Indersdorf
1970 – 1980 Ausrüstung mit Atemschutzgeräten
1974 Auflösung der FFW Ried im Zuge der Gebietsreform (Eingemeindung)
1977 Beschaffung eines LF 16/8 (Magirus)
Abgabe des Unimogs an die FFW Ainhofen
Umzug in ein provisorisches Feuerwehrhaus
1980 Ausrüstung mit Rettungsschere und Spreizer
1984 Weihung der Fahne des Feuerwehrvereines
1988 Beschaffung eines MZF (VW)
1989 Ersatz des TLF (Bj. 1960) durch ein neues TLF 16/25 (MAN),
das alte TLF ist seit 1993 wieder im Dienst!
1992 Einführung der stillen Alarmierung
1995 Planungen für ein neues Feuerwehrhaus werden aufgenommen
1998 Ein Versorgungs-LKW wird angeschafft
1999 Der Baubeginn für das neue Gerätehaus wird auf unbestimmte Zeit verschoben
Okt. 2001 Spatenstich und Baubeginn für das neue Gerätehaus
Juni 2002 Neuanschaffung eines MZF, Ausmusterung des alten MZF
Nov. 2003 Bestellung eines neuen LF16, Indienststellung geplant im Juli 2004
Mai 2004 Das HLF 20/16 wird in Dienst gestellt, das bisherige LF16/12 ausgemustert
Juli 2007 Nach 6 Jahren Bauzeit Umzug in das neue Feuerwehrhaus
Juni 2009 Die vom Landkreis Dachau beschaffte Drehleiter DLA(K) 23/12 CS wird in Dienst gestellt

 


Die Freiwillige Feuerwehr Markt Indersdorf wurde im Jahre 1871 ins Leben gerufen. Allerdings gab es bereits seit dem Jahre 1818 eine Feuerspritze in der Gemeinde, die bei einem Brand wohl von freiwiligen Helfern bedient wurde. Eng mit der Geschichte der Marktfeuerwehr ist auch das Schicksal der Klosterfeuerwehr verbunden. Die im Jahre 1889 gegründete Klosterfeuerwehr sorgte selbst im eigenen Ortsteil Kloster Indersdorf für die Sicherheit der Bürger. Der Ortsteil Kloster Indersdorf dehnte sich nicht nur auf die Klosteranlage aus, sondern umfaßte auch schon vor mehreren hundert Jahren umliegende Häuser und Höfe. 1965  lößte sich die Klosterfeuerwehr freiwillig auf, einige Männer wechselten zur Marktfeuerwehr.

1904 wurde im Ortsteil Markt ein Feuerwehrgerätehaus errichtet. Eine ereignisreiche Zeit – nicht nur für die Feuerwehr – waren die Kriegsjahre 1939-45. Viele aktive Mitglieder der FFI wurden in den Wehrdienst einberufen. Wegen des akuten Personalmangels wurde eine Pflichtfeuerwehr eingerichtet. Den Dienst mußten neben den Frauen auch Jugendliche und Senioren leisten. Nach den vielen Bombenangriffen auf die Landeshauptstadt München mußte auch die Indersdorfer Feuerwehr Löscheinsätze leisten. Aber auch Indersdorf wurde nicht verschont. So konnte bei einem Fliegerangriff 1944 nur ein kleiner Teil der brennenden Häuser gelöscht werden, viele brannten völlig nieder.

Nach Kriegsende 1945 formierten sich die Mannschaften dann neu, und es stand auch erstmals ein motorisiertes Fahrzeug zur Verfügung. Bereits 1960 stationierte der Landkreis Dachau das heute noch im Einsatz befindliche TLF 16/24 in Markt Indersdorf, da sich der Ort bereits zu dieser Zeit zu einem Zentrum in der Mitte des Landkreises entwickelte. 1962 beschaffte zudem die Gemeinde einen Unimog, der bis ins Jahr 2003, zuletzt im Ortsteil Ainhofen, in Dienst stand. Im Oktober 1974 lößte sich die Feuerwehr Ried im Zuge der Gebietsreform auf, da auch die Gemeinde Ried in die Marktgemeinde einbezogen wurde. Durch die starke Zunahme der Einsatzzahlen in den 60er und 70er Jahren wurden die Ansprüche an die Ausrüstung immer größer.

Als 1977 die Anschaffung eines Löschfahrzeuges notwendig wurde, zog die Feuerwehr in eine provisorische Halle um, da das Gerätehaus aus dem Jahr 1904 schon mit dem vorhandenen TLF und Unimog zu klein war. Nach und nach wurden Atemschutzgeräte und schweres Rettungsgerät wie Rettungsschere und Spreizer beschafft. 1988 wurde von der Gemeinde ein Mehrzweckfahrzeug angeschafft, 1989 ersetzte der Landkreis das TLF von 1960 durch ein neues Fahrzeug. Das alte TLF erwarb der Feuerwehrverein, restaurierte es von Grund auf und ist daher seit 1993 wieder im Dienst. Gerade das alte Fahrzeug ist bei vielen Feuerwehrmännern sehr beliebt, da es durch seine einfache, robuste Konstruktion sehr zuverlässig ist.

1991 wurde bei der Feuerwehr Indersdorf die stille Alarmierung eingeführt. Nötig wurde dieser durchaus kostenintensive Schritt durch die hohen Einsatzzahlen, die sich mittlerweile an 100 Alarme im Jahre annäherten. Damit verbunden war vor allem Nachts eine erhebliche Lärmbelästigung der Bevölkerung, da bei jedem Alarm die beiden Sirenen im Ort heulten.

Am 13. April 1994 überflutete ein schweres Hochwasser große Teile des Ortes. An diesem Tag gingen 102 Notrufe ein, eine Zahl, die sonst in einem Jahr erreicht wird. Trotz des Einsatzes der umliegenden Feuerwehren (soweit sie nicht selbst vom Hochwasser betroffen waren), des Bayerischen Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerkes und sogar der Feuerwehr- und Rotkreuzjugend gelang es nur teilweise, Gebäude mit Sandsäcken zu schützen oder zu retten. Vereinzelt mußten Personen aus überschwemmten Anwesen evakuiert werden. Allein die FFW Indersdorf leistete an diesem und an den folgenden Tagen 1655 Einsatzstunden. Es entstanden Sach- und Umweltschäden in Millionenhöhe.

Das größte Problem der FFW Indersdorf war zweifelsfrei jahrelang der Platzmangel im Gerätehaus, das von 1977 bis 2007 in Betrieb war. Das schon damals als „Provisorium“ bezeichnete Gebäude bestand aus einer teilweise unterkellerten dreiständigen Fahrzeughalle, in der auch die persönliche Schutzausrüstung der Feuerwehrmänner untergebracht war. Im Keller, der wegen der Hanglage ebenerdig begehbar war, befand sich ein Heizungsraum, der zugleich noch Schulungsraum und Aufenthaltsraum war, die Atemschutzwerkstatt mit Einsatzzentrale und das Schlauchlager des Landkreises. Die Fläche betrug übrigens nicht mehr als 40m²!

Vielen Jahren lang wurde ein größeres Gebäude gefordert, da nicht einmal alle damaligen 5 Fahrzeuge untergebracht werden können. Nach knapp 20 Jahren Provisorium wurde 1995 von der Gemeinde halbherzig die Planung eines neuen Gerätehauses aufgenommen. Es wurde ein nicht geeignetes Grundstück erworben, das wieder verkauft werden mußte. Schließlich hat man ein geeignetes und billigeres Grundstück gekauft und mit den Planungen begonnen. Die Planung wurde 1999 abgeschlossen und der Baubeginn auf Oktober festgelegt. Plötzlich merkte die Gemeinde, daß die nicht zur Feuerwehr gehörenden Komponenten (Wohnung, ausbaufähige Geschoße und Außenanlagen) zu großzügig ausgelegt waren. Daraufhin wurde eine komplette Neuplanung vorgenommen. Tatsächlich wurde am 15. Oktober 2001 mit den Erdarbeiten begonnen. Mitte 2002 steht das Verwaltungsgebäude, der Schlauchturm und die Werkstätten im Rohbau. Der Umzug ins neue Gerätehaus wird auf frühestens 2003 verschoben.

Trotz der schwierigen Finanzsituation der Gemeinde konnte das alte MZF (VW LT31) im Juni 2002 durch ein neues Fahrzeug (MB Sprinter) ersetzt werden. Das Fahrgestell wurde gebraucht erworben und in viel Eigenleistung zum MZF umgebaut. Herzlichen Dank an die Gemeindeverwaltung und die vielen Helfer der FFI, die maßgeblich an der Finanzierung und den Umbaumaßnahmen beteiligt waren!

In den Jahren 2003 und 2004 wurde am neuen Gerätehaus aufgrund der katastrophalen Finanzsituationen der Gemeinde nicht weitergebaut. Erst ab 2005 wurde wieder am Gerätehaus weiter gebaut. Die Fertigstellung und der Umzug ins neue Gerätehaus erfolgte – maßgeblich wegen der enormen Eigenleistung der Feuerwehrkameraden – am 14. Juli 2007.

Nachdem sich der Zustand des alten LF 16/12, Baujahr 1974, nach 30 Dienstjahren zusehends verschlechterte und eine Restauration in keinem Verhältnis zum Aufwand stand, wurde im November 2003, nach langen Verhandlungen mit der Gemeinde ein Ersatzfahrzeug in Auftrag gegeben. Am 19. Mai 2004 konnte das neue Fahrzeug als HLF 20/16 (entspricht nach alter Norm einem LF 16/12 THL) in Dienst gestellt werden.

Seit 7. Juni 2009 ist erstmals in Markt Indersdorf eine Drehleiter in Dienst. Diese wurde zur Abdeckung des nördlichen Landkreises vom Landkreis Dachau beschafft. Die umliegenden Gemeinden beteiligen sich (teilweise) am Unterhalt des Fahrzeugs, der der Gemeinde Indersdorf obliegt.

Im Jahr 2015 wurde als Ersatz für den in die Jahre gekommenen Versorgungs-LKW ein Gerätewagen Logistik (GW-L1) beschafft. Die Beschaffung erfolgte gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Petershausen, die über ein baugleiches Fahrzeug verfügt.

 

Quelle: Festschrift der FFW Indersdorf zum 125-jährigen Bestehen, 1996